Unverkennbar für Schwarzkollm, das Krabatdorf am Rand des Lausitzer Seenlandes, ist der Dorfanger mit Obstbäumen und dem Dorfgraben neben der Straße. Viele der mit gelben und rot abgesetzten Ziegeln gebauten Häuser mit den ziegelgedeckten Torbögen sind saniert. Auf den Toren steht mit Kreide noch „Frohe Ostern“. Hinter den Toren verbergen sich die eigentlichen, oft ehemaligen, Drei- und Viertseithöfe, die nun auch für Reisende modern ausgebaut sind. Oben auf den Giebeln der Dächer thront so mancher Dachrabe, den die ortsansässige Töpferei kreiert hat und der das Dorfbild auch als Hausnummernschmuck prägt. Im historischen Ortskern erinnert alles an Krabat.
Der Krabat-Brunnen von Jürgen von Woyski auf dem Dorfplatz trägt noch Osterschmuck, die Gaststätte am Platz heißt natürlich Rabenmutter. An einem kleinen Platz steht das Krabatdenkmal. Wer weiß es, ob die im gotischen Stil erbaute und nach einem Brand 1859/1860 im klassizistisch-romanischen Stil neu aufgebaute Marienkirche so alt wie die Sage von Krabat ist? Ihre Grundmauern stammen noch aus dem 13. Jahrhundert, das Kruzifix im Altar ist mit dem Jahr 1400 datiert. Der Taufengel aus der Zeit des Barock wurde bei jeder Taufe heruntergelassen. In der Kirche gibt es noch eine Gruppe von Figuren, die einem mittelalterlichen Flügelaltar entstammen. Sechs historische Epitaphien lehnen außen an der Kirchenmauer. In Koselbruch, gleich nebenan soll einmal die Schwarze Mühle gestanden haben. Jetzt baut ein Verein dort den Erlebnishof Krabat-Mühle.
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Textquelle:
Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.
Bildquelle:
Almut Philipp.