In der Kleinstadt Hoyerswerda südlich des Lausitzer Seenlandes treffen mittelalterliche Altstadt und die Chronik des Plattenbaus mit prägenden Zeugnissen aufeinander. An zwei Seiten des altstädtischen Marktplatzes kann man neben alten Bürgerhäusern das Rathaus bewundern. Der dreigeschossige Renaissancebau wurde ursprünglich 1449 errichtet und nach Bränden 1680 wieder aufgebaut, 1930 bekam er sein heutiges Aussehen. Unweit steht das Schloss. Wie meist in der wasserreichen Lausitz war es zunächst ein Wasserschloss, im 13. Jahrhundert auf einer Insel in der Schwarzen Elster gebaut. Reichsfürstin Ursula Katharina von Teschen ließ das Schloss im Barockstil umbauen. Heute ist es ein Museum. Zu jener Zeit entstand auch die Lange Straße, eine schmale Gasse eingeschossiger Handwerkerhäuser in geschlossener Bebauung. Die kursächsische Postmeilensäule wurde 1730 auf dem Marktplatz aufgestellt. Am Markt steht auch das Gründungshaus der Domowina, des Bundes Lausitzer Sorben e. V., der hier 1912 gegründet wurde. Zum neuen Stadtbild zählt der Sorbenbrunnen, ihn entwarf der Bildhauer Jürgen von Woyski. Ansonsten ist der quadratische Markt modern bebaut. Das ist das Hoyerswerda der Schriftstellerin Brigitte Reimann, die hier von 1960 bis 1968 lebte und wo 1955 das Braunkohleveredlungskombinat Schwarze Pumpe entstand. Für die Neubaukomplexe wurde in Hoyerswerda erstmals die industrielle Großplattenbauweise angewendet und bis heute kann man die Phasen des Plattenbaus an den modernisierten Wohngebäuden studieren.
Touristinformation Hoyerswerda
Braugasse 1
02977 Hoyerswerda
Tel: 03571 / 2096170
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Textquelle:
Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.
Bildquelle:
Almut Philipp.