Bei einem Spaziergang durch die kleine und gemütliche Altstadt von Hoyerswerda gelangt man unumstößlich in die Lange Straße. Die Handwerkergasse ist eine der ältesten und war damals bei ihrer Entstehung mit 250 Metern die längste Straße in Hoyerswerda.
Als Mitte des 18. Jahrhunderts der Handel und somit auch das Handwerk in der Lausitz florierten, siedelten sich in der Langen Straße südlich des Marktplatzes zahlreiche Handwerker und Ackerbürger entlang dem Verlauf zweier Elsterarme an. Der Auswendige Graben der Elster bildete damals die natürliche Stadtgrenze, heute ist er verrohrt und zugeschüttet; der Inwendige Graben aber plätschert noch munter durch das Städtchen. Es entstanden kleine, eingeschossige Gebäude, die direkt aneinander gebaut wurden und gleichermaßen Wohnungen und Werkstätten beherbergten. Diese geschlossene und eingeschossige Bebauung ist in ganz Deutschland selten anzutreffen.
Auch heute befinden sich dort noch Wohnungen und in einigen Werkstätten werden traditionelle Handwerke gepflegt, wie zum Beispiel beim Stempelmacher. Die Waren können auch direkt vor Ort wie in alten Zeiten gekauft werden.
In der Hausnummer 1 sind ein Schuhmacher-Werkstattmuseum und der Kulturbund e. V. Hoyerswerda untergebracht. Die gesamte Straße steht unter Denkmalschutz und 15 der 42 Häuser sind auf der Liste der Kulturdenkmale verzeichnet.