Mitten in Hoyerswerdas Altstadt, an einer ruhigen kleinen Seitenstraße in der Nähe von Marktplatz, Altem Rathaus und Schloss liegt strategisch günstig das Hotel Zur Mühle. Ich habe es besucht und war sehr angetan von meinem adretten Schlafzimmer, dem guten Essen und der aufmerksamen Bedienung. Die Speisekarte führt regional typische und einige sorbische Spezialitäten auf. Das wohl präparierte gekochte Rindfleisch wurde mir in Wien unter dem Namen „Tafelspitz" serviert. Hier wie dort schmeckte es vorzüglich. Das am Habsburger Kaiserhof so sehr geschätzte Gericht ist wohl slawischen Ursprungs. Nicht ohne Grund genießt die böhmische Küche einen so guten Ruf.
Zum Essen, Kaffetrinken und Unterhalten stehen mehrere Räume zur Verfügung. Angetan war ich von der Terrasse mit ihren bequemen Sitzgarnituren. Bewegungsfreudige können sich auf drei Bowlingbahnen austoben.
Ursprünglich befand sich am Ort eine Wassermühle, die von einem Seitenarm des Flusses „Schwarze Elster" angetrieben wurde. Sie diente vor allem der Hofhaltung auf dem nahe gelegenen Schloss, welches zu dieser Zeit vom sächsischen Fürsten und späteren König August dem Starken als Jagdschloss genutzt wurde.
Die Mühle befindet sich - mit politisch begründeter Unterbrechung - seit über 75 Jahren in Familienbesitz. Der Wunsch der Betreiber, ihren Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten, ist allenthalben spürbar. Schon bald komme ich wieder.
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Fotos: Florian Russi